Veröffentlicht! Franziska Sgoff, „Wozu braucht man Jungs?“

Gestern, pünktlich für mich als Geburtstagsgeschenk, kam „Wozu braucht man Jungs?“ heraus; ein Jugendbuch, das ich im Entstehungsprozess begleitet habe. Als Lektorin konnte ich gut mit Franziska Sgoff, der Autorin, zusammenarbeiten und wir beide schätzen den Schwarzbuch Verlag. Mehr zum Titel erfährst du unter anderem bei Lovelybooks. Auch eine Lesung auf einer größeren Buchmesse liegt noch im Bereich des Möglichen …
Welche Kinder- und Jugendbücher sich aktuell besonders verkaufen, zeigt die Spiegel-Bestsellerliste zu diesem Bereich. Schon etwas älter, aber immer noch hilfreich erscheint mir ein Beitrag von birgit Dankert, der dieses Marktsegment grundlegend vorstellt. Außerdem bin ich auf die Deutsche Akademie für Kinder- und Jugendliteratur aufmerksam geworden. Wen oder was könnt ihr empfehlen?

Gut und besser: Meine Lieblingsautoren 2019

Beim Schmökern bin ich in den letzten Wochen auf drei Autoren gestoßen, deren Bücher mir sehr gut gefallen. Besser gesagt, auf drei Autorinnen und alle kommen sie aus Deutschland.
Zuerst habe ich Charlotte Lyne entdeckt oder besser gesagt, ihr Pseudonym Charlotte Roth mit den historischen Romanen. Eindrucksvoll recherchiert, hat sie beispielsweise in dem Band „Als wir unsterblich waren“ deutlich mehr geschichtliche Details verwoben, als ich während meiner Schul- und Studienzeit erfuhr. Außerdem überzeugen mich die Protagonisten, genauso wie bei Ellen Berg, die sich Frauenfiguren in der heutigen Gesellschaft zuwendet. Dabei schreibt sie Geschichten, wie sie dir und mir zustoßen könnten, in einer ungewöhnlich einnehmenden Sprache.
Gute Kriminalromane liefert schließlich Rebecca Michéle, sodass ich mich sehr gefreut habe, als ich feststellen konnte, dass es zu Mabel Clawrence eine Reihe von Fällen gibt. Begeistert tauche ich in die Welt der Freizeit-Detektivin ein, denn was sie erlebt, wird authentisch erzählt.
Zuvor war es mir länger nicht mehr passiert, dass ich mir ein buch zum Lesen nahm und es, bis zur letzten Seite, kaum noch aus der Hand legen konnte. Aber diesen drei Schriftstellerinnen ist es gelungen, mich auf diese Art zu fesseln. Vielleicht kennt ihr die eine oder andere von ihnen? Teilt ihr meine Meinung oder könnt ihr von anderen Autoren und Büchern berichten, wo ihr das ähnlich empfunden habt?

Morgen Diktatwettbewerb – und ich bin dabei!

Als erste, blinde kandidatin will ich am 27. Juni in Frankfurt mein Glück versuchen: beim überregionalen Finale des Diktatwettbewerbs! Eigentlich könnte ich meine Kollegen vom Lektorenverband unterstützen, aber das muss noch ein bisschen warten. Denn vorerst läuft meine teilnahme außer Konkurrenz, damit das Team, das den Diktatwettbewerb organisiert und durchführt, die nötigen Eindrücke von meiner blindenspezifischen Technik bekommt. Außerdem kann ich mich an die Abläufe gewöhnen und das Event erst einmal beschnuppern. Weitere Informationen finden sich auf den Webseiten des veranstalters“.
Als Autorin erscheint es mir reizvoll, meine Kenntnisse zu Satzzeichen und Grammatik mit anderen Schreibenden zu messen. Außerdem wird Bastian Sick, bekannt durch seine Kolumne Zwiebelfisch und die daraus entwickelten Bücher, ein Sprachquiz gestalten … Wir können gespannt sein!

„Freunde fürs Leben“

Nachdem ich im September beim Literaturmarathon in Berlin gelesen habe, wozu von Horst Milde ein Bericht verfasst worden ist, finde ich mich erneut zu einem Literaturmarathon ein. Diesmal nicht, um selber etwas vorzulesen, sondern weil ich zuhören will: beim WDR5-Literaturmarathon. Regelmäßig im März geht diese Veranstaltung über die Bühne. Und für 2019 ist der Redaktion des Kölner Radiosenders eingefallen, die Hörer um ihre Lieblingsbücher zu bitten. Auf den Webseiten von WDR5 heißt es dazu:
»Es gibt Bücher, die begleiten einen ein Leben lang. Egal, wann und wie oft man sie in die Hand nimmt: Sie berühren immer aufs Neue, lesen sich jedes Mal anders und fühlen sich an wie gute Freunde.«
Solche Bücher sollten die Leser heraussuchen und der Radiostation davon erzählen. Daraufhin haben zuständige Mitarbeiter zusammengestellt, welche Titel beim Literaturmarathon präsentiert werden. Geübte Sprecher haben die Seiten eingelesen, damit jeder, den es interessiert, mehr erfahren kann.
Am 22. März um 22. Uhr geht es los. 24 Stunden lang dreht sich dann alles um prägende Texte, entweder im Radio oder live vor Ort. Denn im WDR Funkhaus, genauer im kleinen Sendesaal, versammeln sich zahlreich die Hörer, um gemeinsam den Inszenierungen zu lauschen!

Wo ist Serdal Celebi?

Über den Blindenfußballer Serdal Celibi habe ich hier schon ein paar Zeilen geschrieben. Wer ihn besser kennen lernen möchte, dem empfehle ich nun einen Beitrag in der MDR-Mediathek anzuschauen.
Ob sein „Tor des Monats“ von den Zuschauern zum „Tor des Jahres“ gewählt worden ist? Und wie hat Serdal auf seine Platzierung reagiert? Das enthüllt der kurze Film, aber auch einiges mehr, denn Serdal wird als Familienvater gezeigt, als Physiotherapeut und – natürlich – beim Blindenfußball.

Um einen Traum zu verwirklichen: Blinde Autorin Franziska Sgoff mit Crowdfunding-Aktion

Das Leben erzählt die schönsten Geschichten, zum Beispiel über Franziska Sgoff. Oder besser gesagt: wie wir uns kennen gelernt haben. Dafür ist, wenn man so will, meine erste, große Liebe verantwortlich.
Ich war 16, als Daniel und ich zueinander gefunden haben. Heute bin ich doppelt so alt, seit fünf Jahren mit einem neuen Partner zusammen und Daniel hat auch eine andere Freundin, nämlich Franziska. Bald hat er mich mit ihr bekannt gemacht und schnell sind wir ins Gespräch gekommen, weil Franzi an ihrem ersten Buch arbeitet. Dafür hat sie fachkundige Unterstützung gesucht.
So trifft es sich gut, dass ich in der Autorenberatung tätig bin und als freiberufliche Lektorin fungiere. Ende Mai 2018 haben wir zu dritt – bei Daniel – ein paar gemütliche Tage verbracht. Seitdem feilen Franzi und ich gemeinsam an ihrem Manuskript.
Doch nicht nur das Buch, auch unser persönlicher Kontakt hat sich weiterentwickelt. Wir sind Freundinnen geworden. Ein gutes Team, wie wir beide sagen. Ob wir uns ohne Daniel jemals begegnet wären?
Eigentlich kann ich nur dem Zufall danken, den glücklichen Umständen, die uns die Bälle richtig zugespielt haben. Und ich wünsche mir, Franzi nächstes Jahr begleiten zu dürfen, wenn sie auf der Leipziger Buchmesse liest. Bis dahin sollte ihr Jugendbuch längst veröffentlicht sein. Unter dem Titel „Wozu braucht man Jungs?“ wird es im
Schwarzbuch Verlag erscheinen.
Dazu haben wir eine Crowdfunding-Initiative angestoßen. In der Hoffnung, dass uns genügend Freiwillige helfen werden, damit Franzi ihren Traum verwirklichen kann.
Mehr über das Buchprojekt hat sie dem Freisinger Tagblatt in einem Interview erzählt. Und in meinem Podcast, der Audiobeiträge für Nachwuchsschriftsteller liefert, hat sich der Schwarzbuch Verlag vorgestellt.

Weil die Legenden leben …

Schon als Kind habe ich Fußballübertragungen im Radio gehört, häufig zusammen mit meinem Papa. Am besten als Reporter gefiel mir Günther Koch. Neben zahlreichen, packenden Reportagen gibt es von ihm die Wiedergabe eines Geisterspiels, Aachen gegen Nürnberg – ohne Zuschauer. Außerdem fasziniert mich seine Schicksals-Sinfonie, womit er zeigt, dass sich nicht nur Fußballspiele fachmännisch kommentieren lassen. Denn der Sportreporter zeichnet hier ein lebendiges Bild davon, wie ein Orchester zu „Beethovens Fünfter“ aufspielt.
Günther Koch, der insbesondere den 1. FC Nürnberg begleitet hat, gilt als „die Stimme Frankens“. Kurz durfte ich ihn persönlich kennen lernen. Und an diesem Wochenende werde ich eine andere Legende treffen: Manni Breuckmann.

Wird ein Blindenfußballer mit dem „Tor des Jahres“ ausgezeichnet?

Seit 2006 gibt es Blindenfußball in Deutschland. Und 2018 konnte Serdal Celebi nicht nur sich selbst, sondern die ganze Sportart belohnen: indem er ein Tor erzielte, das die Zuschauer der „Sportschau“ für August zum Tor des Monats wählten.
Serdal ist 34 Jahre alt. Er spielt bei St. Pauli Fußball und arbeitet in Hamburg als Physiotherapeut. Als wir beide vor über zehn Jahren die Blindenschule in Nürnberg besuchten, habe ich ihn persönlich kennen gelernt.
Umso mehr drücke ich ihm heute die Daumen! Denn aktuell findet die nächste Abstimmung statt: zum Tor des Jahres. Hierbei bekommt es Serdal mit elf Kontrahenten zu tun – denjenigen, die neben ihm in den vergangenen Monaten ein „Tor des Monats“ geschossen haben. Unterstützen können Sie Serdal – oder einen der übrigen Kandidaten – bis zum 27. Januar, also morgen! Und zu sehen wäre er unter anderem bei „Stern TV“.

Wird ein Blindenfußballer mit dem „Tor des Jahres“ ausgezeichnet?

Seit 2006 gibt es Blindenfußball in Deutschland. Und 2018 konnte Serdal Celebi nicht nur sich selbst, sondern die ganze Sportart belohnen: indem er ein Tor erzielte, das die Zuschauer der „Sportschau“ für August zum Tor des Monats wählten.
Serdal ist 34 Jahre alt. Er spielt bei St. Pauli Fußball und arbeitet in Hamburg als Physiotherapeut. Als wir beide vor über zehn Jahren die Blindenschule in Nürnberg besuchten, habe ich ihn persönlich kennen gelernt.
Umso mehr drücke ich ihm heute die Daumen! Denn aktuell findet die nächste Abstimmung statt: zum Tor des Jahres. Hierbei bekommt es Serdal mit elf Kontrahenten zu tun – denjenigen, die neben ihm in den vergangenen Monaten ein „Tor des Monats“ geschossen haben. Unterstützen können Sie Serdal – oder einen der übrigen Kandidaten – bis zum 27. Januar, also morgen! Und zu sehen wäre er unter anderem bei „Stern TV“.

Mein Weg nach Berlin

Sportlich aktiv bin ich deutlich weniger als Harald lange. Mein Freund Oliver wohnt in Frankfurt und ich spiele ein bisschen Blindentennis bei der Eintracht. Außerdem gefällt es mir zu schwimmen und längere Wanderungen mag ich auch. Aber Harry läuft definitiv in einer höheren Liga.

Trotzdem haben wir eines gemeinsam: den unbedingten Willen. Wir träumen nicht nur, sondern kämpfen jeden Tag dafür, dass unsere Ideen Wirklichkeit werden.

Den Weg zu seinem ersten Marathon hat Harry schließlich mit dem Zieleinlauf gekrönt. Und darüber hinaus mit einem Buch, dessen Titel eine zentrale Botschaft vermittelt: „… und du kannst es schaffen!“

Vorausgesetzt, dass du dich nicht verkrampfst. Das möchte ich hinzufügen, denn so sehr ich mit Harry übereinstimme, habe ich auch eine andere Erfahrung gemacht. Dass ich die Goldstücke bekommen kann, wenn nicht mehr alles davon abhängt.

Zuletzt ist mir das beim Literaturmarathon passiert. Vier Mal habe ich Anlauf genommen, um daran teilzunehmen. 2015 und 2017 passte das nicht so gut ins Programm. Und dazwischen hätte ich die Möglichkeit erhalten, musste aber selber absagen, weil genau an dem Tag mein Vater seinen 60. Geburtstag feierte.

In den vergangenen Monaten sind meine Gedanken um andere Fragen gekreist. Zwar treffe ich mich immer noch mit Harry, doch Bücher, die sich dem Laufsport zuwenden, schreibe ich gerade nicht. Stattdessen muss meine Dissertationsschrift verbessert werden, verschiedene Autoren fordern mich in Beratung oder Lektorat, während ich privat an meiner Fußballsatire feile.

Da kommt das Angebot herein, beim Literaturmarathon zu lesen. Natürlich sage ich nicht nein. Aber kann ich mit meinem Auftritt überzeugen?